Palast

  • Die größte Attraktion der Anlage ist das historische Schloss aus dem Jahr 1866 im englischen neugotischen Stil. Sein stilvoller Baukörper erhebt sich majestätisch über die gepflegten Rasenflächen und Kieswege und zieht schon am Eingang hinter dem Parktor die Blicke auf sich.
    Der Palast ist ein zweigeschossiger Backsteinbau mit unregelmäßigem Grundriss, der auf gewölbten Kellern ruht. Sein asymmetrischer Baukörper besteht aus unterschiedlich großen Segmenten, mit niedrigen Dächern hinter den dekorativen Zinnen.

  • Das dominierende Element ist der nach Osten gerichtete Mittelrisalit der Vorderfront. Ihm vorgelagert ist ein erdgeschossiger Portikus Anbau mit drei Spitzbögen. Den Palastkörper bereichern zwei Türme. Der höhere, achteckige Turm befindet sich im nördlichen Teil der Vorderfront. Der zweite, etwas niedrigere und zylinderförmige Turm schließt sich von Süden an. Das mehrstöckige Hauptgebäude hat einen vorspringenden Risalit, dem ein Vorbau mit Terrasse vorgelagert ist. Die rechteckigen Fenster mit dem charakteristischen Tudor-Bogen sind in profilierten Rahmen befestigt.
    Die Palasträume wurden in zwei- und dreijochige Grundrisse angeordnet. Im Erdgeschoss bilden sie eine Amphilade, während sie im ersten Stock mit einem Korridor verbunden sind, der dem Gebäude entlang verläuft.
    Der Palast Będlewo ist ein einzigartiges Gebäude, dessen Grundriss und Innenausstattung nahezu unverändert geblieben sind.

  • Die Besucher des Palastes sind von den reich verzierten Räumen des Erdgeschosses beeindruckt. Die prächtige Eingangshalle, die sich über zwei Etagen erstreckt, eröffnet eine Reihe von Räumen. Auffallend sind die originalen Fußböden und die repräsentative Holztreppe mit einer durchbrochenen, geschnitzten Balustrade, in die das Wappen der Familie Potocki-Pilawa eingearbeitet wurde. Gegenüber der Halle befindet sich der Ballsaal, von dem aus man links zwei Säle betreten kann: den Rittersaal und den Kaminsaal.
    Der größte Saal des Palastes ist der Rittersaal. Es handelt sich um einen schönen, im neugotischen Stil gehaltenen Saal, erhellt durch drei Fenster mit hölzernem Gebälk, mit einer polychromen Balkendecke und mit durchbrochenen, skulpturalen Konsolen. An den Wänden sind graue Polychromien erhalten, die eine kursive Polsterung mit dem Wappen und der Initiale P (der Potockis) imitieren. Zwischen den Deckenstützen wurden runde Tondos mit einer teilweise restaurierten Polychromie angebracht, die den Posten der polnischen Könige darstellt. Der Rittersaal dient häufig als Speisesaal für Gäste der hier veranstalteten Konferenzen und Workshops.

  • Daneben befindet sich die ehemalige Bibliothek mit einem schönen Holzkamin, restaurierten Stofftapeten, Täfelungen und Stuck an der Decke. Das Kaminzimmer wird heute oft als Restaurant genutzt, in dem Frühstücks- oder Mittagsbuffets zubereitet werden.
    Wir lassen den Ballsaal rechts liegen und betreten den Rokokosaal. Seine Wände sind mit restaurierten Stofftapeten, Goldstuck und Stuck verziert. Im Rokokosaal gibt es einen Ausgang auf eine überdachte Terrasse. Von hier aus hat man im Sommer einen wunderbaren Blick auf das Grüne des Gartens, die schönen Blumenbeete, die duftenden, farbenfrohen Blumen und in der Ferne auf den Park und Teiche.

  • Vom Rokokosaal gelangen wir in den Runden Saal, der auch als Blauer Saal oder Statuen Saal bezeichnet wird, in dem dekorative kastanienbraune Nischen nachgebildet wurden. Grüher standen hier wahrscheinlich Kopien von antiken Statuen. Heute stehen hier zeitgenössische Büsten und Frauenstatuen. Im Statuen Saal befinden sich die originellen Kamine aus weißem Marmor sowie Säulen, die die dreieckigen Portale über den Türen tragen. Dieser ursprüngliche Raum ist für ein intimes Geschäfts- oder Familientreffen ideal.
    Geht man in die Enfilade weiter hinein, gelangt man an einen quadratischen Aufenthaltsraum, Kartenzimmer genannt. Seine Wände sind mit Tapeten mit vertikalen Streifen und Blumenmuster verziert.

  • Wenn man vom Kartenzimmer aus geradeaus weitergeht, gelangt man in den Salon der Gräfin und dann in den Runden-Tisch-Saal, der als kleiner Raum für Geschäftstreffen, Workshops oder private Feiern genutzt werden kann.
    Aus dem Statuen Saal aus gelangt man zu den ehemaligen Schlafräumen und dem Boudoir. Gegenüber befand sich das durch goldene Säulen in zwei Teile geteilte Schlafraum der Schlossherren. Hier hat sich ein äußerst dekorativer Kachelofen erhalten. Das handgemalte Muster auf den Kacheln stellt Weinranken dar. In dem heute als Säulensaal bezeichneten Raum befindet sich auch ein antikes Klavier.

  • Vom ehemaligen Schlafzimmer konnte man von der einen Seite zu den Bädern (dieser Teil ist heute für Gäste unzugänglich) und von der anderen zum Arbeitszimmer des Hausherrn gehen. Im ehemaligen Arbeitszimmer ist der prächtige Kamin aus schwarzem Marmor mit weißer Maserung eine Augenweide. Der Raum trägt heute den Namen der Golden Lounge.
    Von der Vorhalle führt eine Holztreppe in den ersten Stock, wo sich die Zimmer für andere Familienmitglieder und für Gäste befanden. Heute gibt es stimmungsvolle in verschiedenen Stilen eingerichtete Suiten für Gäste, unter andrem für Jungverheiratete.